Ein Platz für Altbürgermeister Hans Prechter
- WebSozi
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Familie gibt grünes Licht Markus Käser (SPD) und Martin Rohrmann (CSU) regen in einer persönlichen, parteiübergreifenden Initiative an, den Platz hinter der Stadtpfarrkirche „Bürgermeister-Prechter-Platz“ zu nennen. Damit soll an den verstorbenen Altbürgermeister Hans Prechter und seinen Einsatz für die Aufarbeitung der NS-Herrschaft in Pfaffenhofen erinnert werden. Die Familie Prechter unterstützt das Vorhaben ausdrücklich.

Wegbereiter der Erinnerungskultur Die Initiative der beiden Stadträte begründet sich vor allem auf Prechters Mut zur historischen Wahrheit. Zu einer Zeit, als die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in der bayerischen Provinz oft noch als „Nestbeschmutzung“ abgetan wurde, bewies Prechter Rückgrat. Während seiner 18-jährigen Amtszeit (1990–2008) und darüber hinaus machte er die NS-Aufarbeitung ebenso zu einem persönlichen Anliegen, wie seine klare Haltung gegen jede Art von Rechtsextremismus und faschistische Strömungen.
Heimatkundliche Aufarbeitung: Er gab den Auftrag für das Buch „Pfaffenhofen unterm Hakenkreuz“ und brach damit das Schweigen über die lokale NS-Zeit.
Sichtbares Gedenken: Prechter war ein Förderer des Mahnmals für die zivilen Opfer des Nationalsozialismus am Haus der Begegnung hinter der Stadtpfarrkirche.
Einvernehmen mit der Familie In Vorbereitung auf den öffentlichen Vorstoß haben die Initiatoren das Gespräch mit der Familie Prechter gesucht. Diese zeigte sich von der Idee sehr bewegt und gab ihr Einverständnis. Zwar betonte die Familie ihre Offenheit für verschiedene andere Orte, stellte jedoch klar, dass die Widmung des Platzes hinter der Kirche – als Ort des Denkmals für die zivilen Opfer des Nationalsozialismus und der Begegnung – ganz im Sinne des Verstorbenen gewesen wäre und der Familie daher „sehr recht“ sei.
“Für Pfaffenhofen!” “Für Pfaffenhofen!”, so lautete Prechters Credo. Wenn also ein Christsozialer und ein Sozialdemokrat gemeinsam diesen Vorschlag einbringen, ist das kein politisches Kuriosum, sondern geschieht ganz im Geiste von Hans Prechter. Er war ein Politiker, der meist das Gemeinwohl über die Interessen einzelner Parteien stellte.
Bürgermeister-Prechter-Platz
Die Initiatoren schlagen vor, den Platz hinter der Kirche zu wählen: Er passt inhaltlich, liegt zentral, gehört der Stadt und ist derzeit noch ungewidmet. Mit dem Einverständnis der Familie kann der Vorschlag nun mit dem nötigen Rückhalt in die städtischen Gremien eingebracht werden.




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