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Das Fest stärken – statt Stimmung machen

Kommentar zum 75. Pfaffenhofener Volksfest. Unser Volksfest feiert heuer sein 75. Jubiläum – ein stolzes Stück Pfaffenhofener Tradition. Ich erinnere mich noch gut an meine ersten Volksfesttage als Kind: Für mich ist das Fest nicht nur Tradition, sondern ein Stück Heimat.

Stimmungsbild Volksfest 2025
Stimmungsbild Volksfest 2025

Ein herzliches Dankeschön an alle, die über Jahrzehnte hinweg dazu beigetragen haben, dieses wunderbare Fest immer wieder auf die Beine zu stellen: Schausteller, Wirte, Ehrenamtliche, Vereine und unzählige Helferinnen und Helfer. Gerade zu diesem besonderen Anlass sollten wir zusammenstehen, um unser Volksfest weiterzuentwickeln – statt es für politische Spielchen zu missbrauchen.

Vorneweg: Wer anpackt, verdient Anerkennung Ein besonderer Dank gilt Lorenz Stiftl. Er ist der Grund, warum wir so schnell wieder ein großes Festzelt bekommen haben, nachdem der vorherige Festwirt überraschend aufgehört hatte. Ihm jetzt den Schwarzen Peter zuzuschieben, ist nicht nur unfair, sondern schlicht kindisch. Solche Angriffe haben nichts mit konstruktiver Sorge zu tun, sondern sind pures politisches Kalkül – auf Kosten eines erfahrenen Wirtes und letztlich des gesamten Volksfestes. Die CSU will nicht helfen – sie will nur Schlagzeilen. Während Schausteller, Ehrenamtliche und Wirte alles geben, um dieses Fest am Leben zu halten, nutzt die CSU das Volksfest als Bühne für billigen Populismus und vorgezogenen Wahlkampf. Wer so handelt wie die CSU, nimmt bewusst in Kauf, dass unser Volksfest Schaden nimmt. Fakten statt Bio-Mythen Von einer „Bio-Pflicht fürs gesamte Volksfest“ kann absolut keine Rede sein.Tatsächlich betrifft die Vorgabe lediglich vier Produktgruppen: Bier, Backwaren, Käse und Kartoffelprodukte. Die Unterschiede (konventionell zu bio) im Einkaufspreis sind bei diesen Produktgruppen überschaubar.

Die CSU deutet diese Entscheidung nun als wesentlichen Kostentreiber.Ein Blick auf die Zahlen zeigt jedoch ein anderes Bild: Wie bereits 2022 der bayerische Rundfunk titelte, kostete die Bio-Maß schon mal weniger als die konventionelle. Die Einkaufspreise für eine Portion Bio-Pommes sind für alle Gastronomen gleich, verkauft werden sie auf dem Festplatz für 4,50 bis 8 Euro. Auch beim Vergleich zwischen Currywürsten zeigt sich, wie verzerrt die Debatte geführt wird: Während die konventionelle Variante in einem Zelt 9,90 Euro kostet, liegt die Bio-Currywurst (Naturland/Demeter) bei Louis Schmankerlhütte bei 6,90 Euro. Und die klassische Volksfestbreze, dessen Einkaufspreis für alle nahezu gleich ist, wird auf dem Festplatz mit einer Spanne zwischen fünf und acht Euro angeboten. Die Preise werden nicht im Rathaus gemacht, sondern von den Gastronomen selbst – so, wie es sich in einer freien Marktwirtschaft gehört. Alle arbeiten unter denselben Bedingungen. Und ausgerechnet diesen freien Markt, den die CSU sonst wie ein Heiligtum verteidigt, stellt sie jetzt plötzlich in frage – nur um eine Schlagzeile zu produzieren. Das ist kein ehrlicher Diskurs, das ist durchschaubarer Populismus.

Die echten Preistreiber Ja, das Volksfest ist teurer geworden – aber nicht wegen Bio oder städtischer Vorgaben. Die Ursachen liegen in Entwicklungen, die wir alle spüren: im Supermarkt, an der Tankstelle und eben auch auf dem Volksfest.Löhne sind gestiegen – und das ist gut so, denn Schaustellerinnen, Schausteller und Servicekräfte leisten harte Arbeit und verdienen faire Bezahlung.Hinzu kommen deutlich höhere Energiekosten, die alle Betriebe gleichermaßen treffen.

Diese Herausforderungen bestehen seit Jahren, doch die CSU, die seit 1949 ununterbrochen in der Staatsregierung sitzt, hat dafür bislang keine wirksamen Lösungen gefunden. Wer diese Fakten verschweigt und stattdessen Bio zum Sündenbock macht, will nicht aufklären, sondern bewusst ablenken. So machen wir unser Pfaffenhofener Volksfest fit für die Zukunft Anstatt Stimmung zu machen, würde ich gerne gemeinsam einige echte Aufgaben anpacken. Hier ein paar konkrete und umsetzbare Ideen, wie wir das Fest stärken könnten:

  • Schiffschaukel und Hau-den-Lukas zurück auf den Platz

  • Maurermontag einführen & Bauerntag wieder beleben

  • Live-Shows wie Kick-Boxen oder Gewichtheben im Festzelt

  • Wiederbelebung der erfolgreichen Talentshow “Wer ko, der ko!”

  • Mehr Thrill-Attraktionen und bessere Platzausnutzung

  • Familientag PLUS mit Extra-Programm - bspw. Zauberer  oder Walking-Acts

  • Mehr kulinarische Vielfalt bei Ständen - notfalls per Ausschreibung

  • Mehr Werbung - überregional und vor allem auch digital

  • Mehr Liebe zum Detail bei Dekoration & Programm

  • Tägliche Happy Hour für Fahrchips

Das sind Lösungsansätze, die wir diskutieren könnten – statt eine Scheindebatte über Bio zu führen, die nur der Spaltung dient und niemandem hilft.

Mein Fazit Wie schon so oft in der Vergangenheit bei Energie, Wohnungsbau oder Verkehr setzt die Pfaffenhofener CSU auf schnellen Populismus statt auf echte Lösungen für Pfaffenhofen. Kurzfristig bringt das vielleicht Applaus und ein paar Klicks. Langfristig schadet es unserer Stadt. 

Pfaffenhofen braucht Macher, keine Marktschreier. Ich bin jederzeit bereit, mit allen Beteiligten ins Gespräch zu kommen – auch mit der CSU, wenn es um echte Lösungen geht. In diesem Sinne: Wer gute Ideen hat oder mithelfen möchte, ist herzlich eingeladen – ob als Verein, Gastronom oder einfach als engagierter Pfaffenhofener. Lasst uns das Fest gemeinsam gestalten. Ideen nehmen wir gerne an unter mitmachen@pfaffenhofen.jetzt

Markus Käser

SPD Vorsitzender / OV Pfaffenhofen

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