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(Mit Video) Rettung für unsere Krankenhäuser

Die regionale SPD im Landkreis Pfaffenhofen fordert Reform der Klinik-Finanzierung und lädt Gesundheitsminister Karl Lauterbach ein

Bereits zum dreizehnten Mal trifft sich die Kreis SPD am Dreikönigstag

Zum bereits dreizehnten Mal hat die Pfaffenhofener Kreis SPD zum Dreikönigstreffen eingeladen. Pandemie bedingt dieses Jahr komplett virtuell, drehte sich alles rund um die Rettung der Krankenhäuser im ländlichen Raum.


Mit rund 45 Teilnehmern war aber auch diese virtuelle Jahresauftaktpremiere der Sozialdemokraten gut besucht. Und auch das virtuelle Podium war hochkarätig besetzt. Moderiert von SPD-Kreisvorsitzenden Markus Käser diskutierten Landrat Albert Gürtner, SPD Landesvorsitzender Florian von Brunn, Bundestagsabgeordneter Andreas Mehltretter und die SPD-Doppelspitze aus Ingolstadt Karolin Schwärzli-Bühler und Christian de Lapuente.


Käser eröffnete die Diskussion mit einer kurzen Einführung zur Problematik der Krankenhauslandschaft in der Region. "Auch in der Region Ingolstadt zeichnen sich für die Landkreise zunehmend Probleme mit der Finanzierung der kleineren Krankenhäuser ab. Wir brauchen dringend eine Reform der Klinik-Finanzierung die unsere Krankenhäuser im ländlichen Raum überleben lässt. Und wir benötigen eine aktive regionale Krankenhausplanung, die regionale Besonderheiten aufgreift und wohnortnahe Grundversorgung sichert”, erläuterte Käser die Position der Kreis-SPD.

Die Krankenhauslandschaft in der Region

Gürtner lobt mit seinem Grußwort die gute überregionale Zusammenarbeit und versprach, dass bezüglich aller Gespräche die derzeit überregional mit den Kreisen und der Stadt Ingolstadt stattfinden, immer alle lokalen Gremien eingebunden werden und das Ziel ein Win-Win für alle sein soll: "Kein Krankenhaus darf hinten runterfallen", so Gürtner.


SPD-Landeschef Florian von Brunn forderte vom Freistaat mehr Geld für Investitionen und mehr Geld für die Pflege: "Wir wollen eine Milliarde jährlich für Investitionen. Denn wir brauchen eine gute und flächendeckende Grundversorgung in Bayern!" Von Brunn sah auch eine Notwendigkeit zur Ausbildungsoffensive im Pflegebereich.


Der SPD Bundestagsabgeordnete Andreas Mehltretter ging auf die grundlegende Neuaufstellung der Finanzierungsstruktur der Krankenhäuser ein und versprach sich dafür einzusetzen: "Wir müssen die Fallpauschalen so weiterentwickeln, dass die kleinen Krankenhäuser überleben können. Es kann nicht so bleiben, dass am Ende nur die Kommunen alles alleine schultern müssen!"


Der Ingolstädter SPD Chef De Lapuente betonte ebenfalls die Wichtigkeit der regionale Zusammenarbeit bei diesem Thema: "Wenn wir zusammenhalten können wir uns gemeinsam weiterentwickeln und eine gute Gesundheitsvorsorge für die Zukunft sichern!"


Karoline Schwärzli-Bühler, ebenfalls SPD-Vorsitzende aus Ingolstadt, betonte die Notwendigkeit der Ausbildungsoffensive in der Region und brachte den Vorschlag für gemeinsame regionale Ausbildungszentren für Fachkräfte im Gesundheitswesen ein.


An der anschließenden Diskussion beteiligten sich unter anderem auch Profis aus Rettungsdienst und Klinikbetrieb in der Region.


Auf Nachfrage von Markus Käser zu den immer wieder neu aufgelegten Krankenhausreformvorschlägen aus neoliberalen Denkschulen nach dem Motto "Weniger ist besser" reagierten die Helfer*innen aus der Praxis entschieden ablehnend.


Rettungssanitäterin Tabita Hirsch lud alle Bürger einmal zum Mitfahren im Rettungswagen ein und berichtete von jetzt schon teilweise großen Engpässen in den Krankenhäusern der Region. Sie lehnte aber entschieden die Zentralisierung der Krankhauslandschaft ab: "Für gut 80 Prozent der Patienten die wir fahren braucht man keine Spezialklinik sondern eine gute und schnell erreichbare Grundversorgung in der Fläche".


Martin Noß, Stellvertretender Leiter des BRK Rettungsdienstes Dachau meinte: "Circa 40 Prozent unserer Fahrten im nördlichen Landkreis gehen nach Pfaffenhofen. Es wäre undenkbar wenn diese Kapazitäten nicht mehr zur Verfügung stünden."


Dreikönigstreffen der SPD im Landkreis Pfaffenhofen erstmals komplett online

Ähnlich wäre die Situation laut Werner Hammerschmid im nördlichen Landkreis wenn Kösching nicht mehr zu Verfügung stünde: "Ich appelliere an unsere Politiker aus Land und Bund - setzt Euch für die kleinen Krankenhäuser auf dem Land ein. Wir brauchen Sie!"


Landrat Albert Gürtner stieß am Ende der Debatte nochmal in dasselbe Horn und bat darum auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach von der Notwendigkeit der Kliniken im ländlichen Raum zu überzeugen.


Von Brunn (MdL) und Mehltretter (MdB) versprachen die Themen an die entscheidenden Stellen in Berlin und an den Bundesgesundheitsminister heranzutragen.


Die regionale SPD hat indes bereits einen Brief an Karl Lauterbach aufgesetzt. Die SPD-Mandatsträger der Stadt Ingolstadt und der Landkreise Eichstätt, Neuburg a.d. Donau

und Pfaffenhofen (Region 10) wenden sich an Lauterbach mit der Bitte um ein Gespräch über die Zukunft der Krankenhauslandschaft in unserer Region.


Käser erhofft sich neue Impulse durch den Koalitionsvertrag und vom Gesundheitsminister: „Durch die Neuaufstellung der Krankenhausplanung und der Krankenhausfinanzierung im SPD geführten Ministerium, erhoffen wir uns auch im Sinne unserer Kliniken und der gesamten Leistungsstruktur in der Region mehr Mitsprache und vor allem weniger strukturelle Defizite der Kliniken im ländlichen Raum. Ich hoffe auch wir kommen dem Ideal näher, in dem nicht mehr Fehlanreize und Profitgier die Krankenversorgung dominieren, sondern nur noch ein Ziel zählt: der gesunde Patient“.


Die Diskussion wurde live übertragen und kann als Video auf der Webseite der SPD nochmals angesehen werden.



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